Mountainbiketour 1996, Sommer, 7 Tage, etwa 10.000 hm ?km    Zurück zur Starseite
1. Tag: Bad Ragaz (Schweiz) - Avers
2. Tag: Avers - Maloja
3. Tag: Maloja - St. Maria
4. Tag: St. Maria - Samnaun
5. Tag:Samnaun - Bieler Höhe
6. Tag: Bieler Höhe - St. Antönien
7. Tag: St. Antönien - Bad Ragaz.
 
 

Vorgeschichte:

Diese Tour war eigentlich schon 1995 geplant, dann geschah mir jedoch ein Mißgeschick oder war es verdammtes Glück?
 
 

Ich fuhr mit meinem Dawes Treckingrad um ein wenig zu trainieren schon ein paar Wochen vor dem Urlaub zur Firma (ca.20 km). Drei Tage bevor es losgehen sollte fuhr ich mit ziemlich viel Speed auf einen Radweg hinauf von der Straße. Ich hob das Fahrrad ein wenig an, da brach die Gabel am Schaft (unterster Gewindegang im Steuerkopf) und ich machte den Abflug. Als ich gerade die Teile auflas ging das Fenster in einer kleinen Firma auf, eine Bekannte schaute raus - ich wusste gar nicht dass die da arbeitete und leistete gleich erste Hilfe. Ich hatte Knie, Ellbogen und die Fingerkuppen aufgeschlagen, sonst schien alles paletti. Das defekte Rad stellte ich in den Hof telefonierte nach einem Taxi und ließ mich nach hause fahren. Dort holte ich meinen Kombi, fuhr an den Tatort zurück, packte das Rad ein und brachte es sofort zu meinem Fahrradhändler. In zwei Tagen sollte es fertig sein. Dann fuhr ich zur Arbeit. Sicherheitshalber ging ich doch noch zum Betriebsarzt (Wegeunfall) und der schickte mich sofort zum Unfallarzt. Leider war der Ellbogen angebrochen, so konnte ich zwar arbeiten (Schreibtischtäter) aber nicht mit dem Rad in die Alpen. Das Fahrrad wäre tatsächlich rechtzeitig fertig gewesen. Es war nun ein Unikum: bordeauroter Rahmen und grüne Gabel.

Die Tour startete also ein Jahr später an einem Freitag nach Dienstschluss.
 
 

Anreise: Von Offenbach bei strömendem Regen über Schaffhausen nach Bad Ragaz. Dort musste ich den Schlüssel meines Hotelzimmers in einer Pizzeria holen bis das alles geschafft war, war ich ziemlich feucht, es goss. 
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1. Tag: Bad Ragaz - Kunkels-Pass - Tamins - Thusis - Via Mala - Andeer - Averser Rheintal - Cröt. Etwa 2000 hm.

Das Auto konnte auf dem Hotelparkplatz stehen bleiben, da das Hotel nun Betriebsferien machte. Es regnete immer noch. Ich hatte meine Regenjacke vergessen und musste erst mal in Bad Ragaz einen Ersatz besorgen. Dann fuhr ich auf schmaler Straße fast ohne Verkehr über Pfäfers auf den Kunkelspass (1357 m) Auf der Passhöhe hörte der Asphalt auf und es ging auf einer Schotterstraße hinab. Es war recht steil und eine schlechter Belag so dass ich die Bremsen sehr strapazieren musste. Bald roch es nach verbranntem Gummi und kurz drauf war das Hinterrad platt. Der Schlauch war längs aufgeschlitzt. Offensichtlich ein Materialfehler bei diesem Formschlauch mit renommierter Marke. Also Ersatzschlauch raus und aufgepumpt. Dabei brach am Sclaverand-Ventil das kleine Schräubchen ab. Fliegt dann beim Pumpen der Dichtkegel in den Schlauch? Wer weiß das schon. Jedenfalls pumpte ich ganz vorsichtig und konnte bis Thusis fahren, wo ich noch ein geöffnetes Fahrradgeschäft fand. Schläuche gab es auch, aber leider nur mit Dunlopventil. Aber es gab auch einen Dreikantschaber mit dem das Ventilloch vergrößert werden konnte. Immer noch bei leichter Feuchtigkeit fuhr ich auf der alten Straße durch die grandiose Via Mala Schlucht, weiter über Andeer ins Hinterrheintal. Die ganze Strecke hatte nur wenig Verkehr. Eigentlich wollte ich bis Juf, wo es eine JH geben soll, aber es wurde schon früh finster und regnete, so dass ich froh war in Cröt (1715 m) eine schnuckelige Pension zu finden.
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2. Tag: Cröt - Juf - Forcellina-Pass - Septimer Pass - Casaccia - Maloya

(ca. 1500 hm)

Nach dem Frühstück sah es zunächst ganz freundlich aus. Juf ist das höchste ständig bewohnte Alpendorf (2126 m). Es ist eine Walser Siedlung und besteht nur aus wenigen alten Holzhäusern. Das Tal ist hier schon völlig baumlos. Von Juf aus geht es zunächst auf einem Wiesenweg im Tal entlang. Dort begegnete mir ein einsamer Jogger. Dann wurde es steiler und es fing auch wieder an zu regnen. Der Regen ging bald in Schnee über, blieb aber nicht liegen. Bis zum Forcellinapass (2672 m) musste ich nun schieben, aber auch den Abstieg schob ich weitgehend. Auf der Septimer Passhöhe (2310 m) stehen ein paar unbewirtschaftete Alphütten. Die freundlichen Leute haben da aber einen überdachten Platz zum Vespern mit Bänken geschaffen. Da es immer noch halb regnete und halb schneite setzte ich mich da hin und verspeiste mein spätes zweites Frühstück. Nun hoffte ich auf eine schöne Abfahrt hinunter nach Casaccia. Ein paar Jahre zuvor war ich nämlich den Septimer Pass vom Lunghin Pass her kommend nach Norden hinunter bis Bivio auf einer recht ordentlichen Schotterfahrstraße gefahren. Leider entpuppte sich die Südseite als teilweise grob gepflasterte antike Straße (Katzenköpfe) über die erst vor kurzem eine ganze Rinderherde ihre Kuhschei... hinterlassen hatte, die sich mit dem Regen zu einer nicht mehr fahrbaren glitschigen Angelegenheit vermischte.. Knapp oberhalb von Casaccia (1450 m) bog ich gleich auf den Wanderweg nach Maloja ab, denn ich hatte mal gelesen, dass man da Reste von einer römischen Straßenrampe sehen kann. Es wäre wohl besser gewesen auf der Passstraße hinauf zu fahren, denn bei der Nässe war es nicht besonders lustig das Fahrrad auch noch zeitweise zu tragen. Trotzdem fand ich die römische Rampe und man konnte auch noch die Widerlager sehen, an denen die Wagenknechte die Hebel abstützten um die Wagen die 30% steile Rampe hinaufzuwuchten. Der Wanderweg erreicht die Passhöhe in der Nähe des Belvedere Turms, wo es in dem Buschwald einige der größten Gletschermühlen gibt. Ich suchte die Jugendherberge in Maloja (1815 m) auf und war froh meine Sachen trocknen zu können.
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3. Tag: Maloja - St. Moritz - Zuoz - Zernez - Ofenpass - Sta Maria ( Münstertal). Etwa 1300 hm Es war wirklich ein feuchter Sommer. Einigermaßen getrocknet radelte ich los. Ich wollte nicht auf der Straße fahren und fuhr die Schotterstraße Richtung Isola. Weil von Isola nur noch ein Fußweg weitergeht, auf dem das Radeln ausdrücklich verboten ist, fuhr ich hinauf ins Fedoxtal (2024 m) und von dort weiter, allerdings nun auch auf einem völlig matschigem Fußweg. In Sils Maria angekommen mit schmiergelnden Bremsen hatte ich die Lust auf Waldwege verloren und fuhr nun auf der Straße am Silvaplaner See entlang weiter. Es regnete schon wieder und machte Anstalten wieder zu schneien. Da stauten sich die Autos, ein Bergrutsch hatte die Fahrbahn verschüttet, mit großem Gerät wurde an der Freilegung der Straße gearbeitet. Mit dem Radl war das kein Problem, denn ein wenig unterhalb der Straße führte ein Weg entlang.

Aus Richtung St. Moritz wartete eine Kolonne historischer Rolls Royce. In den offenen Wagen hatten die Insassen Schirme aufgespannt. Ich habe mich ganz nett mit einem älteren Ehepaar unterhalten. Sie waren schon über den Nufenen Pass, den Furka und Oberalppass und schließlich über den Julier Pass gefahren. Eigentlich wollten sie über den Bernina Pass fahren, da sollte aber Schnee liegen und das sei mit den historischen Bereifungen nicht zu schaffen. Nun wollten Sie über den Maloja Pass weiter nach Italien fahren.

Ich fuhr nun durch St. Moritz, wo ich teure Ersatz-Bremsgummis erstand. An der Bobbahn-Strecke entlang hinunter nach Celerina über Bever nach La Punt und weiter über Zuoz S-chanf und nun auf dem Inntalradweg (auf der rechten Seite des Inns) weiter nach Zernez (1473 m). Der Regen hörte allmählich auf.

Dieser Inntalradweg ist bei gutem Wetter wirklich schön, Man kann von Sils Maria bis Martina fast immer auf ordentlichen meist geschotterten Wegen autofrei fahren. Ab der Österreichischen Grenzstation beginnt der österreichische Inntalradweg, auch der ist zu empfehlen. Er benutzt weitgehend die alten Ortsstraßen und vermeidet so die ausgebaute Schnellstraße. Zwischen Prutz und Landeck führte bisher der Radweg direkt an der viel befahrenen Autostraße entlang, z. Teil musste man da sogar auf die Straße. Aber man kann dieses Stück wie die alten Römer über den Kaunerberg - Piller - umfahren (sehr schön und ruhig, aber etwa 700 hm) Von Imst abwärts ist der Radweg bestens ausgebaut, ich kenne ihn allerdings nur bis Schwaz. Für Rennräder oder Reiseräder mit viel Gepäck ist er im oberen (Schweizer Teil) weniger geeignet. Moutainbikes sind nicht erforderlich. Allerdings macht man auch einige Höhenmeter.

Ab der Passhöhe des Ofenpasses (2194 m, dieser Pass hat zwischen Zernez und der Passhöhe eine Gefällstrecke von mehr als 150 hm, das muss man einkalkulieren. Die Passstraße ist wenig befahren.) kam sogar die Sonne heraus und ich konnte die Abfahrt hinunter nach St. Maria genießen. In St. Maria suchte ich die JH auf, schon aus nostalgischen Gründen, denn dort hatte ich schon einmal 1965 übernachtet. Das ist ein sehenswertes altes Haus mit einer kompletten Engadiner Stube. Leider soll es als JH aufgegeben werden, weil es den Energiesparvorstellungen des Schweizer JH-Verbandes nicht mehr entspricht und sich die kleine Gemeinde die etwa 1,5 Mio sfr teure Sanierung nicht leisten kann. (Anmerkung im Jahr 2006: Glücklicherweise konnte die Jugendherberge erhalten werden!)
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4. Tag: St. Maria - Lü - Costainas Pass - S-charl - Scuol - Ramosch - Martina - Vinadi - Samnaun-Compatsch. Etwa 1700 hm Es war schön, aber sehr kalt. Auf schmaler asphaltierter Straße ohne Verkehr radelte ich hinauf nach Lü. Dieser Ort hat nicht nur einen kurzen Namen sondern hält ähnlich wie Juf, das zur Großgemeinde Avers gehört einen Höhenrekord in den Alpen. Es ist die höchstgelegene politische Gemeinde der Schweiz (1920 m). Weiter ging es auf ordentlicher Schotterstraße mit einigen schiebend zu bewältigenden Steilstücken bis zur Costainas Passhöhe (2251 m). Von da geht es weiter etwas bwärts auf einem schmalen Pfad durch Arvenbuschwald (gut fahrbar) bis zur Alp Astras (2135 m) wo man Milch bekommen kann. Der Himmel war blau, aber es war so kalt, dass einzelne Schneeflocken in der klaren Luft tanzten (im Juli!). Von der Alp führt eine Schotterstraße in das alte Bergwerksdorf S-charl (1810 m) mit einem interessanten Bergwerksmuseum.

Dieses Dorf war in den letzten Jahren nur noch im Sommer bewohnt, die Zufahrt von Scuol ist im Winter wegen Lawinen nicht passierbar. Angeblich blieb eine einzige alte Frau auch im Winter dort. Jetzt soll ein Hotel auch im Winter bewirtschaftet sein, das die Gäste mit Pferdeschlitten von San Jon oberhalb von Scuol aus abholt. Ich fürchte irgendwann wird der Pferdeschlitten von einer Lawine erwischt und dann wird im Winter nur noch der Hubschrauber benutzt.

Über Scuol, wo es ein sehr schönes Hallenbad (allerdings nicht ganz billig) und einen hervorragenden Bikeladen (da bekommt man auf die Schnelle auch schon mal ein Rad neu eingespeicht) gibt.  (Anmerkung 2006: den Bikeladen gibt es nicht mehr!)

Weiter fuhr ich den Inn hinunter über Martina (Schweizer Grenzstation) bis Vinadi (Weinberg, ca. 1000 m). Von Vinadi aus fuhr ich auf der Anfang des Jahrhunderts erbauten Erschließungsstrasse für Samnaun durch einige abenteuerliche Galerien und Tunnel hinauf nach Compatsch/ Samnaun. Compatsch ist ein richtig schönes altes Dorf und hebt sich wohltuend von der zollfrei-Goldgräber- Siedlung Samnaun-Dorf ab. Ich übernachtete für ziemlich viel Geld im Hotel Edi. Bei späteren Fahrten nach Samnaun fand ich sehr gute Pensionen in Compatsch wo man hervorragende Zimmer mit Bad/WC und einem guten Frühstück im Sommer für 35 sfr bekommt. Auch eine Fahrrad Unterbringung gibt es da.
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5. Tag: Compatsch - Samnaun - Zeblasjoch - Bodenalp - Ischgl - Galtür - Bieler Höhe - Madlener Haus (ca. 1500 hm) Schon hatte sich das schöne Wetter wieder verabschiedet. Es regnete leicht, als ich auf der Straße bis Samnaun-Dorf radelte. In Samnaun Dorf sah ich eine Karte, auf der Mountainbikewege eingezeichnet waren. In meiner schon etwas älteren Wanderkarte gab es die noch nicht. Auf dieser Plakatkarte führten zwei Mountainbikewege nach Ischgl. Einer über das Zeblasjoch und der zweite über das äußere Viderjoch. Später bin ich den ganzen so genannten Schmugglerweg mal bei schönem Wetter abgefahren.

Aber jetzt regnete es immer mehr. Von Samnaun-Dorf fuhr ich auf einer recht ordentlichen Schotterstraße hinauf zum Zeblasjoch. Unterwegs traf ich einen etwa 80 Jahre alten Bergführer, der mit drei auch schon älteren Herrschaften zum Sulner Gletscher wanderte. Die vier waren mit großen Ponchos gegen den Regen geschützt, während ich nur meine Regenjacke, meine lange Radlerhose und Turnschuhe und Radlerhandschuhe trug. Trotzdem fror ich nicht, obwohl der Regen bald in Schnee überging und sogar liegen blieb. Auf dem Zeblasjoch (2539 m) verlor ich wegen des dichten Schneetreibens ein wenig die Orientierung. Da der Schnee alle Farbmarkierungen auf den Steinen zugedeckt hatte wurde es richtig schwierig. Sogar die Gemsen verloren die Übersicht, stand ich doch plötzlich mitten in einer etwa 10 Tiere starken Familie. So verpasste ich den richtigen Weg, der vom Zeblasjoch auf dem Kamm weiter hinauf zum Inneren Viderjoch führt und von dort auf guter Schotterstraße hinunter zur Idalpe.

Ich hielt mich an schlecht erkennbaren Pfaden abwärts und kam fast ohne einen Meter zu fahren schließlich mit abgeschmirgelten Bremsklötzen bei der Bodenalp an, wo ich mich bei einer Suppe erst mal wieder etwas aufwärmte.

Weiter fuhr ich auf schmaler asphaltierter Straße zum Schluss ganz steil hinunter nach Ischgl und von da wegen des Regens auf der Hauptstraße hinauf nach Galtür, wo ich neue Bremsklötze erstand.

An der Mautstelle der Paßstraße zur Bieler Höhe (Fahrräder sind frei) erzählte man mir, dass diese Straße erst gerade wieder nach der Sperrung wegen Schnees freigegeben worden sei. Man sah auch noch richtige Schneeberge, die der Schneepflug hinterlassen hatte. Jetzt schneite es nicht mehr, aber der Regen ging weiter.

Kein Mensch war auf dieser Straße unterwegs. Da sah ich an der Böschung eine Plane, aus der zwei Gummistiefel hervorlugten. Eine Leiche? Es war nur ein junger Viehhirte, der es sich so vor dem Regen geschützt bequem gemacht hatte. Wir redeten ein wenig miteinander und teilten die Hälfte einer Schokoladentafel, dann radelte ich weiter bergan bis zum Madlener Haus, wo schon Hemingway gepokert hat. Im Madlener Haus, das der Alpenvereinssektion Wiesbaden gehört, bezog ich ein Zimmer und aß gut zu Abend. Leider war die Heizung des Trockenraums ausgefallen.

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6. Tag: Madlener Haus - Partenen - St. Gallenkirch - Gargellen - St. Antöniter Joch - St. Antönien (ca. 1600 hm) Die Sonne zeigte sich wieder. Auf noch nasser Straße fuhr ich hinunter nach Partenen. Die Bremsklötze aus Galtür quietschten so laut, dass die wenigen Leute, die an der Straße standen, schon erwartungsvoll auf den Schwertransport warteten. Zwischen Partenen (980 m) und St. Gallenkirch (878 m) konnte man z. Teil auf einer alten Kleinbahntrasse fahren.

Ab St. Gallenkirch ging es wieder bergauf und ab Gargellen (1478 m) zunächst auf einem fahrbaren Schotterweg weiter, der aber bald in einen schmalen Wanderweg mündete. Ab etwa 2000 m Höhe lag richtig Schnee während es sonnig und warm war. Ich ging in kurzen Hosen und kurzen Armen (gut eingeschmiert gegen die Sonne). Der Weg war richtig zugeschneit. An einer Stelle trat ich neben die eigentlich Wegspur, rutschte aus, konnte das Rad gerade noch an den Hang werfen und hielt mich an Alpenrosen Gestrüpp fest. Außer ein paar Abschürfungen trug ich keine Blessuren davon.

Oben auf der Passhöhe (2379 m) sah es aus wie im Winter Dick verschneit, meterhohe Schneewächten und eine geschlossene Zollwachthütte. Wegen des Schnees aber auch vom Weg her war der erste Teil der Abfahrt bis zu einem Bach nicht fahrbar. In diesen Bach stieg ich mit Schuhen und Fahrrad, weil der letzte Teil des Weges wegen des Regens der letzten Tage und wegen eines Viehtriebs eine einzige Schlammwüste war. Die Idee war aber nicht so gut. Denn nun verschwand die sonne hinter Wolken und ich fror.

Nach meinem veralteten Verzeichnis sollte es in St. Antönien (1420 m) eine JH geben, die war aber wohl aufgegeben und ich übernachtete in einem kleinen Hotel, das von einem Spitzenkoch geführt war.

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7. Tag: St.- Antönien - Pany - Putz - Buchen - Schiers - Landquart - Bad Ragaz (maximal 100 hm) Nach dem sehr guten Frühstück radelte ich hinunter nach Pany und dann auf schmalen Sträßchen oberhalb vom Landquart-Tal (Prättigau) bis ich bei Schiers auf die Hauptstraße stieß. Ein guter Radweg führte nach Landquart, wo man auf den Rheinuferdammweg kommt. Nun war es nur noch ein Klax bis Bad Ragaz. Ich wollte eigentlich noch zu Fuß in die Tamina Schlucht und dazu das Fahrrad abschließen. Der Schlüssel war nicht da. Ich hatte ihn nach dem Aufschließen in St. Antönien auf einem Holzklotz liegen lassen. Glücklicherweise hatte ich noch einen Ersatzschlüssel für das Auto dabei. Also schnell noch mal hoch nach St. Antönien. Der Schlüssel war schon gefunden worden und schon verpackt um ihn mir nach Hause zu schicken. Wieder hatte ich Glück, dass er noch da war.

Wieder zurück in Bad Ragaz ging ich doch noch in die wirklich sehenswerte Taminaschlucht und fuhr anschließend nach Hause.
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