5. Tag, Mittwoch den 15.09.2004

St Ulrich – Saltria (Seiser Alm) – Seiser Alm Hütte – Tierser Alpl Hütte – Bärenloch – Tamin Tal – Tiers – Breien – Blumau – Bozen – Burgstall

72 km; 1695 hm; Av: 11,8 km/h; 6h 05 m

 

Der Tag begann gut. Alles tropfte noch vom Regen der Nacht, aber die Sonne kam raus und die Strecke durch den Wald auf die Seiser Alm war sehr schön zum Radeln. Ich bog an der letzten Brücke am Ortsausgang von St. Ulrich rechts ab und folgte dann dieser schmalen zunächst asphaltierten Straße, die dann nach den Jenderhöfen in eine Schotterstraße übergeht und mit gut fahrbarer Steigung bis zum Hotel Saltria hinaufführt.

Von Saltria bis zum Gasthof Tirler ist es wieder asphaltiert und dann wird es steil über die Seiser Alm Hütte bis hinauf zur Tierser Alpl Hütte (2440 m) Das Wetter war eher ungemütlich geworden mit ganz tief hängenden Wolken und Nieselregen.

         

So machte ich erst mal kurz Pause in der Tierser Alpl Hütte. Ich hatte nun doch etwas Bedenken bei dem Wetter über den Schlernrücken und den berühmten  Knüppelweg zu fahren. In der Hütte machten gerade drei Forstleute  Pause und die fragte ich ob man einen der anderen Abstiege nach Tiers mit dem Rad machen könnte. Nachdem sie zuerst darüber diskutierten ob man überhaupt mit dem Rad über den Schlernrücken fahren könne bis einer von Ihnen darauf hinwies, dass es sogar Schilder mit Fahrrädern drauf gebe, meinten sie schließlich man könne auch über das Bärenloch hinunter kommen.

Am Einstieg zum Bärenloch fand ich dann so ein Fahrradschild, das andeutete, dass hier das Radeln verboten sei. Nun wollte ich dieses Steilstück wirklich nicht radeln und schieben müsste ja doch erlaubt sein.

                                                 

 

Aber was tat sich da für ein Abgrund auf! Ein wahrhaftiger Klettersteig mit Stahlseilsicherung über ca. 800 hm hinunter. Das alles noch bei Nieselregen. Das war wirklich an der Grenze des machbaren mit Fahrrad. Ein wanderndes Ehepaar kam mir auf diesem Stück entgegen.

Der Kletterstteig mündet dann auf einen Wirtschaftsweg mit sehr grobem Schotter, der durch das Tamintal zur Nigerpasstrasse oberhalb von St. Zyprian führt.

Von da sauste ich immer noch bei Nieselregen über Tiers hinunter. Nach Tiers links ab über die alte Straße über Breien bis hinunter nach Blumau zur Hauptstraße.

Diese steile (teilweise deutlich über 20% Gefälle) Straße war vor etwa 35 Jahren noch als geschotterte Straße die einzige Verbindung von Tiers mit dem Rest der Welt. Jetzt wird sie kaum noch benutzt. Ich traf nur ein Auto auf diesem Abschnitt. Die ist gut asphaltiert, aber es lagen viele Steine vom Steinschlag drauf.

Leider muss man von Blumau bis zum ersten Abzweig (Bezeichnung Ritten) nach Bozen auf der Brenner Staatsstraße fahren.

(Diese Beschreibung stimmt nicht mehr. Ich bin 2007 im Sommer auf einem ganz neu und fantastisch ausgebautem Radweg sogar mit einem beleuchteten 800 m langen Tunnel gefahren, siehe Bild. Der Eisacktalradweg von Sterzing bis Bozen sollte ab 2008 ganz durchgängig fertig gestellt sein. 2007 fehlte nur noch das Stück zwischen Waidbruck und Blumau. Man war aber heftig am bauen.)

Dann kann man mit dem Rad mitten durch das geschäftige und sehr malerische Bozen fahren (bzw. schieben) und immer weiter gerade aus in Richtung Meran.

             

Hier gibt es schon einige fahrbare Abschnitte des Etschtalradwegs (Vintschgau), die aber noch nicht richtig zusammen hängen. In Burgstall, kurz vor Meran fand ich dann ein Zimmer in der Pension Theissen.

 

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