Montag 30. Juli 2001
Chamonix - Les Contamines-Montjoie - Col du Bonhomme Col du Croix de Bonhomme - Refuge du Col du Croix de Bonhomme
40 km, 1850 hm, 4h 16' im Sattel oder schieben oder tragen.

Wieder strahlender Sonnenschein. Wir radelten zunächst nach Les Houches (903 m) und stiegen dort mit unseren Rädern in die Bergbahn nach Bellevue (1803 m). Von dort radelten wir entlang der Gletscherbahn zum Col de Voza und dann hinunter nach Bionassay. Bei der Kapelle bogen wir rechts von der Fahrstraße auf einen schönen Wanderweg ab der durch Wald hinunter zu einem Bach führte. Nach dem Bach ging es wieder steil bergauf. Schieben bis zu einer Forststraße auf der wir dann  hinunter nach le Champel radelten. Wir mussten ganz hinunter auf die Talstraße (915 m), auf der wir dann dem Tal entlang aufwärts in Richtung Les Contamines-Montjoie fuhren. Vor Les Contamines wechselten wir auf die linke Talseite, wo es  viel weniger Autoverkehr gab, umfuhren so auch Les Contamines und erreichten die Wallfahrtskirche Notre Dame de Gorges. Da endet die Fahrstraße, es geht steil auf einer Römerstraße am Rande der Schlucht hinauf. Bevor die Römerstraße auf einer Römerbrücke die Schlucht überquert gibt es eine natürliche Brücke, einen malerischen Felsbogen über der Schlucht. Kurz nach der Römerbrücke gibt es eine Hütte (Refuge du Nant-Borrant). Danach geht es weiter auf einem Schotterweg zum Refuge de la Balme. Es ist sehr heiß, der Weg staubig und grob. Wir müssen uns erst mal erholen und viel trinken.
Ein etwas korpulenter Mittfünfziger (wir nannten ihn abschätzig Fetti) kam total nass geschwitzt mit nacktem Oberkörper auf einem Mountainbike fast ohne Gepäck angeradelt. Er fragte uns aus, wo wir noch hinwollten und es zeigte sich, dass er alle Wege gut kannte. Wir schoben bzw. fuhren schwitzend mit unseren Rädern weiter auf der staubigen groben Schotterstraße, da kam schon wieder Fetti angeradelt und radelte dann weiter zum Lac Jovat. Man sollte nie jemanden unterschätzen! Unser Weg wurde nun immer steiler und schmaler.  Die Durchquerung eines sehr großen Schneefeldes (sehr rutschig) stellte dann auch noch große Anforderungen an uns. Endlich erreichten wir den Col du Bonhomme (2329 m).

 

Nach den Höhenlinien auf der Karte sollte es eigentlich bis zum Col du Croix du Bonhomme gemütlicher zugehen. Das täuschte. Es wurde richtig felsig und einige Stellen stellten erhebliche Anforderungen an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Dafür entschädigte die Aussicht auf den Lac de Roselend. Vom Col du Croix du Bonhomme (2500 m) konnte man schon das Refuge du Croix de Bonhomme sehen.
Kurz vor der Hütte führte der Weg noch über ein Schneefeld und unsere beiden Jüngsten legten da filmreife Stürze hin. Jan überschlug sich im Schnee ohne irgend welche Folgen und Achim legte sich neben das Schneefeld. Der Gepäckträger war nun etwas schräg und auch ein Pedal etwas krumm.

 

Vor der Hütte musste dann noch aus Wolfgangs Hinterrad ein Achter rauszentriert werden, was perfekt gelang, Während ein gewaltiger Achter im Vorderrad von Freddys Fully nicht ganz beseitigt werden konnte. Freddy war in einer Bachdurchquerung ins Vorderrad getreten.
Die Berghütte war erst kürzlich erweitert und modernisiert worden. Der Strom wird solar erzeugt, das Duschwasser solar erwärmt. Bier und Wein sind teuer, da alles von Les Chapieux hoch getragen werden muss. Der Hüttenwirt trägt 40 kg, seine Jungs je 20 kg und das Muli 200 kg. Letzteres muss nach so einer Gewalttour drei Tage pausieren.
Refuge du Croix du Bonhomme, 2443 m Telefon:+33 (0)479070528, Halbpension etwa 200 ffrs. Wir hatten ein 6 er Zimmer, Toilettenpapier muss man sich beim Hüttenwirt ausleihen. Abendessen war gut, Frühstück französisch.
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