Mountainbiketour 2006 Dolomiten "Ronda Grande"

Mittwoch den 23. August 2006, 5. Tag

Albergo Valparola  (St. Kassian) - Col. Locia - Fanes Tal - Ucia de Gran Fanes - Schloss Hubertus (Ruine) - Val Grande - Padeon Alpe - Passo San Forca (am Monte Cristallo) - Passo Tre Croci - Misurina See

Nach dem Frühstück war es noch richtig schattig im Tal und kühl. Aber der Himmel war blau. Wir fuhren ein kurzes Stück talaufwärts auf der Straße um dann nach links  abzubiegen. An einem großen Schotter- und Kieswerk vorbei, an der Capanna Alpina Plan d'Ega vorbei (in dieser Hütte kann man nicht übernachten) über den Locia Pass ins Fanes Tal.
Die Original Ronda Grande Tour sieht vor über den Falzarego-Pass inds Travenanzestal und dann ins Fanestal zu fahren. Weil in diesem Gebiet streckenweise das Radeln verboten ist, änderten wir die Route.  Die ersten etwa 200 hm konnte man noch fahren, dann war für die nächsten etwa 300 hm Tragen und Schieben angesagt. Unglaublich, wie sich der Trail in der Felswand hinaufschraubte. Nach den letzten steilen Stufen tat sich eine Hochebene auf mit zunächst nur noch sanftem Anstieg auf schönem Single Trail bis zur Passhöhe. Weiter über schöne Almwiesen auf einem Schotterweg bis zur Gran Fanes Alm Hütte (Ucia de Gran Fanes, Handy Tel.: 3462193374). Hier war das Paradies: Pferde, Kühe, Schweine, Katzen, Ziegen, Hühner und Kaninchen liefen frei herum. Kinder streichelten Kaninchen und junge Kätzchen, die Schweine schmusten mit den Kühen, die Ziegenböcke kümmerten sich um die Ziegen und die Mädchen waren natürlich bei den Pferden. Dazu gab es eine wunderschöne Terrasse und den besten Apfelstrudel mit viel Pinienkernen.

Wir hatten diese Alternative zu der bei den meisten Ronda Grande Beschreibungen vorgeschlagenen Strecke durch das Travenanzestal gewählt, weil dort das Fahrradfahren teilweise verboten ist. Wir finden unsere alternative sehr attraktiv auch wenn die Spuren des Militärs aus dem 1. Weltkrieg fehlen.

Nun folgte eine recht grobe Schotterstraße, auf der man aber gut fahren konnte. Kurz nach der Einmündung der Piste aus dem Travenanzes Tal wurden wir durch viele Wanderer darauf aufmerksam, dass es da was zu sehen gibt: Fast 100 m tiefe Schluchten und einen Wasserfall, hinter dem man durchgehen kann und ein Klettersteig. Eine hohe Brücke (82 m) über die Schlucht mit einer netten Geschichte von einem Reiter, der auf der Flucht über die Schlucht entwischte, gab es auch noch. Die Geschichte ist viel glaubwürdiger als die vom Hirschsprung im Höllental, denn die Brücke ist gerade mal etwa 8 m lang.

Am großen Parkplatz bei der Straße, die von Cortina d'Ampezzo hinaufführt sollte man sich gleich links halten. Wir waren erst mal abwärts geradelt bis zur Einmündung auf die Staatsstraße und kehrten dann um und wieder auf der Nebenstraße zurück und weiter bis zur Kehre beim Schloss Hubertus (Ruine). Die Staatsstraße ist sehr stark befahren und man fühlt sich als Radler wirklich nicht wohl. And er großen Kehre mussten wir dann doch noch auf die Staatstraße für etwa 1 km fahren, dann rechts ab bis wir auf den Bahnradweg kamen. Dieser Bahnradweg führt auf einer alten Bahntrasse von Cortina bis nach Toblach. Noch bevor man zur ehemaligen Haltestelle Ospitale kommt biegt man rechts ab auf eine Schotterstraße die ins Val Grande führt. Leider ist dieser Schotter so grob und die Straße so steil, dass man die ersten 500 hm schieben muss. Das Tal ist aber wirklich schön und der Sonnenschein begleitete uns weiter. An der Padeon Alpe sieht man schon die Skilifte vom Monte Cristallo. Es gibt noch einen kleinen künstlichen See (vermutlich für die Schneekanonen) und dann erreichten wir den Passo San Forca (2131 m). Von da konnte man die steile Skipiste in der Scharte des Monte Cristallo und nach Cortina d'Ampezzo hinunter sehen.

Da hier oben einige Autos herumstanden sollte man annehmen, dass man nun die Straße (Schotter) problemlos hinunterfahren kann. Aber diese Straße/Skipiste war so mit grobem Schotte belegt und so steil, dass man einmal in Fahrt fast nicht mehr anhalten konnte. Heiner nutzte die Wiese um darauf im Zickzack herunterzufahren. Jörg schob erst ein Stück um dabei festzustellen, dass das fast noch schwieriger als das Fahren war. Dann fuhr er doch im Fußgängertempo bis es ein hässliches Geräusch gab: Die vorderen Bremsklötze waren bis auf das Metall herunter geschliffen. Ersatzpads hatten wir dabei. Alle vier Pads wurden schnell ausgewechselt und weiter ging es hinunter zum Tre Croci Pass. Nun folgte nur noch der kurze Abschnitt auf der Staatsstraße bis zum Misurina See. Hier merkten wir mal wieder, wie schön es auf den autofreien Waldstraßen ist. Denn ein Bus folgte dem nächsten und viele Autofahrer überholten sehr knapp.

Am Misurinasee mussten wir bei mehreren Hotels nach Quartier fragen. Schließlich fanden wir ein Zimmer in einem 3-Sterne Hotel mit schwarzem Dienstboten. Die Fahrräder wurden in der Kellerdisco untergestellt. Das Zimmer mit rotem Teppich war so eng, dass die Balkontür nur einen Spalt aufging bevor sie ans Bett stieß.

Bezahlt haben wir etwa 65 € pro Person einschließlich Abendessen und Frühstück (Hotel Lavaredo).

Aufstieg zum Co. Locia Heiner im oberen Fanestal Pause im oberen Fanestal Im oberen Fanestal
Bei der Gran Fanes Alm im Fanestal Der Wasserfall Und die tiefe Schlucht
    Abfahrt vom Passo San Forte Bremspads werden gewechselt    

Daten des Tages:

5h16m reine Fahrzeit
1538 hm
42,16 km
7,9 km/h av.
62,8 km/h max.

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